Andreas Chwatal
Sposalizio del Mare
(Januar bis März 2022)

Venedig ist in seiner ehemals intakt mit den Gezeiten des Meeres lebenden Symbiose ein Paradigma der Einigung zwischen Urbanismus und Natur. Wie die Landschaftsstadt der Zukunft denkt Venedig hochurban, liefert sich aber räumlich der Natur aus. Robert Pogue Harrison zu Folge wohnen wir nicht in der Natur, sondern in unserer Beziehung zur ihr.

Aus dieser Beziehung lassen sich mit Blick auf Venedigs Geschichte und Gegenwart Fragen zur heutigen Stadt – und Kunstauffassung ableiten, die jenseits von Musealisierung und Massentourismus die „subtile Nutzung des Nutzlosen“ (Kakuzo Okakura) als Wohnprinzip erkennt.

Dieser Diskurs mit den Vertretern der anderen Kunstsparten und der Wissenschaften wurde anhand neuer Arbeiten von Andreas Chwatal, die während des Aufenthalts am deutschen Studienzentrum entstanden sind, geführt und mündete in der Ausstellung als Wiederbelebung des venezianischen Topos der „Sposalizio del Mare“.

Stipendium, Ausstellung und Katalog wurden gefördert durch die Dr. Christiane Hackerodt Kunst- und Kulturstiftung.