Archiv: Ausstellungen Susanna im Bade
Köln 2022/23

SUSANNA - Bilder einer Frau vom Mittelalter bis MeToo
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
28. Oktober 2022 bis 26. Februar 2023

Mit der weltweit ersten Ausstellung zur biblischen Susanna (im Bade) in der Kunst widmet sich das Wallraf-Richartz-Museum im Winter 2022/23 einer Erzähl- und Bildtradition, die auch vor dem Hintergrund der MeToo-Bewegung kaum aktueller sein könnte. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, wie Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt schon seit Jahrhunderten in Malerei und Graphik verhandelt werden. Die biblische Erzählung von der Nötigung der Susanna durch zwei alte Männer übt schon seit der Spätantike großen Einfluss auf die Kunst aus. Werke von Artemisia Gentileschi, Anthonis van Dyck, Rembrandt, Eugène Delacroix, Édouard Manet und Lovis Corinth sowie beeindruckenden Arbeiten von zeitgenössischen Künstlerinnen wie Kathleen Gilje, Heike Gallmeier und Zoe Leonard machen das im Museum anschaulich. Auf packende Weise zeichnet SUSANNA die unterschiedlichen Deutungen der biblischen Erzählung, die sich wandelnde Nachfrage am Kunstmarkt sowie den Wettstreit und die künstlerischen Diskurse nach, die sich am Susannen-Motiv entzündeten. Für die Sonderausstellung mit mehr als neunzig Exponaten holt das Wallraf zahlreiche Leihgaben nach Köln, die aus renommierten Museen wie National Gallery London, Nationalmuseum Oslo, Musée d'Orsay in Paris, Frankfurter Städel und den Uffizien in Florenz stammen. Aus dem British Museum in London tritt sogar der kostbare und mehr als tausend Jahre alte „Lothar-Kristall“ mit dem Susanna-Zyklus die Reise an den Rhein an.

Die Dr. Christiane Hackerodt-Stiftung für Kunst und Kultur hat die eigens für die Kölner Ausstellung geschaffene Arbeit von Heike Gallmeier, einer Stiftungs-Stipendiatin des DSZV, und die Publikation einer Monografie zur Entstehung des Werkes großzügig gefördert.