Ida Barbarigo setzt in Electric Walk wirbelnde Caféhausstuhlfragmente aus Erinnerungen von Spaziergängen in Paris und Venedig auf die Leinwand. Nun ist die Arbeit positioniert neben die fragmentarischen Reste einer mittelalterlichen Casel, einem Messgewand, das sich aus dem römischen Ausgehmantel (etwa in der Art eines Ponchos) entwickelt hat. Fragmente und Erinnerung bekommen eine neue Dimension: Das Messgewand als priesterliche Kleidung der liturgisch-ritualisierten Erinnerung an das Mahl Jesu mit den Brotfragmenten; die wenigen historischen Stoffreste auf dem restauratorischen Trägermaterial; der Wirbel der Stuhlfragmente als Ausdruck der Spaziergangs- und Erinnerungsdramatik.
Der japanische, nun bei Düsseldorf lebende Künstler, Morio Nishimura, Meisterschüler von Günther Uecker, arbeitet immer wieder mit dem Motiv des Lotus. Im Buddhismus u.a. auch Symbol der Wiedergeburt, des Kreislaufes von Leben und Tod, Vergehens und der Wiederkehr, aber auch der Fruchtbarkeit - die Lotusblatt- oder Lotusblütenkelchform neben die im Gottesdienst verwendeten Kelche gesetzt, neben einem Marienbild, das in der orthodoxen Ikonographie auch häufig als eine Kelchform im Gewand dargestellt wird, weist auf eine Verbindung von Symbolen verschiedener Religionen in Ost und West hin, die in den leeren Gefäßen auch die spirituelle Dimension des Leer-Werdens in Kontemplation und Meditation erkennt.
Bernard Aubertins mit rotem Lack übergossenes Nagelbild o.T. bekommt neben einem Altarkruzifix mit dem angenagelten, gehenkten Jesuskorpus eine beängstigende Direktheit.